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Konzept

Als Mensch mit ADS und Legasthenie setze ich mich für die Gleichberechtigung ein und speziell für Menschen mit Kognitiven Beeinträchtigungen. Malerei ist mein Medium der Emanzipation weil Malerei eine Sprache eröffnete jenseits der Schrift. Ich bin überzeugt das Kultur ein miteinander ist, mit Social Illustration will ich mich für dieses Miteinander einsetzen. Kunst und Kultur sollte nicht für eine Exklusive Gruppe von privilegierten Menschen offen stehen. Daher ist Social Illustration so gestaltet das sie allen zugänglich ist. Kultur beschreibt nicht eine Natur des Menschen, Kultur ist ein Entfaltungsraum!

 

SOZIALE ILLUSTRATION ist ein interaktives Kunstprojekt und Magazin

Das Angebot richtet sich an alle die mit ihren persönlichen Anliegen in einen Dialog treten möchten. Lustig, tiefgreifend, wütend, platt oder traurig - alles ist erlaubt und erwünscht. Jede menschliche Äusserung ist willkommen und wird im Magazin gleichberechtigt nebeneinander gestellt.

 

Das Magazin ist öffentlich und frei zugänglich. Es können Beiträge eingesendet werden. Diese sind die Grundlage für eine künstlerische Umsetzung. Die Einsender*in erhält das von mir gemalte Bild digital zurück. Die künstlerische Umsetzung wird auf der Website und in den dazugehörigen sozialen Netzwerken publiziert. In Ausstellungen werden die Beiträge zugänglich gemacht und diskutiert. Die Kunst, die dabei entsteht, ist partizipativ und als Teil einer sozialen Konstruktion zu verstehen.

Der Text der eingesendeten Beiträge wird unbearbeitet übernommen und der malerischen Übersetzung beigefügt. Die Einsendung der Beiträge kann anonym erfolgen. Ich verpflichte mich, dass kein Foto geteilt oder weitergegeben wird, das mir zugestellt wird, und die erhaltenen Daten vertraulich behandelt werden. Gerade wenn es sich um heikle Themen handelt, wird der Anonymität der Darstellung erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt. Beiträge werden ausgeschlossen wenn sie, die Würde des Menschen verletzen. Ich bitte alle beteiligten Teilnehmer um Respekt vor sämtlichen Beiträgen - insbesondere in Kommentaren auf den sozialen Netzwerken! Ein Raum der freien Meinungsäusserung soll im Magazin entstehen. Grundsätzlich muss die soziale Illustration als eine Form der Auftragsmalerei, der Ko-Konstruktion im Medium der Malerei verstanden werden. Es muss auch berücksichtigt werden, dass, je nach Andrang, nicht alle Einsendungen umgesetzt werden können.

Das Miteinander und die Darstellung unterschiedlicher Perspektiven auf und in die Welt stehen im Zentrum der SOZIALEN  ILLUSTRATION. Ein gesellschaftlicher Diskurs wird gefördert und ein Dialog ermöglicht, der fernab der kapitalistischen Konstruktion der Individualität stattfindet.

Mit dem klassischen Mittel der Malerei wird den neuen Medien ein älteres Medium entgegengesetzt. Es entsteht eine Spiegelung, ein Dialog, eine gegenseitige Befragung, die durch die malerische Übersetzung sichtbar gemacht wird. Die Malerei grenzt sich von der dokumentarischen Qualität der Fotografie ab, in der Personen eindeutig zu erkennen sind. Die Malerei erzeugt hingegen Anonymität, gibt Schutz und bietet Raum für Themen jenseits des Zwanges zur positiven Selbstinszenierung.

 

Ich lade dich dazu ein, die SOZIALE ILLUSTRATION durch deine Perspektive zu bereichern!

 

Beiträge können eingesendet werden über:

www.socialillustration.net/beitrag-einreichen

 

Beachte:

 

Gesendete Bilder werden von mir vertraulich behandelt und nicht veröffentlicht! Gesendete Texte werden von mir unbearbeitet übernommen, dem gemalten Bild beigefügt und geteilt.

Das Einsenden eines Beitrags ist Kostenlos, und auch eine Übersetzung des eingesendeten Beitrags verpflichtet nicht zu einem Kauf.

 

Ich freue mich auf deine Bilder und Geschichten und bedanke mich für dein Vertrauen!

 

Wenn du das Projekt finanziell unterstützen möchtest, kannst du dies durch den Kauf von Druckdateien und Originalen machen. Ich bin froh für jede Unterstützung, um das Projekt weiterführen zu können.

Die SOZIALE ILLUSTRATION ist ein interaktives Kunstprojekt, das einen kritischen Beitrag zum Begriff der Individualität leistet.

 

Die Kritik

 

Kern-These

Der Individualismus wird als allgegenwärtiger Freiheitsbegriff gehandelt. Individualität ist das Mantra einer Konsum- und Warenindustrie, die uns mit immer neuen Produkten zu beliefert sucht. Das Versprechen uns durch Produkte selbst beschreiben zu können macht die Produkte attraktiv und uns süchtig. Ausgehend vom Bedürfnis sich selbst in seiner Individualität beschreiben zu können wird der Zyklus weiter vorangetrieben. Produkte werden geschaffen, um Bedürfnisse zu beliefern und neue Bedürfnisse werden erzeugt, um neue Produkte zu entwickeln. So wird die Individualität als kapitalistisches Produkt zum Motor unserer Gesellschaft. Individualität ist so eine Schein-Freiheit die Einsamkeit erzeugt. Freiheit gewinnen wir durch soziale Konstruktion und nicht durch Individualität als kapitalistisches Produkt. Wir müssen verstehen das jede form der Individualität Sozial konstruiert werden muss, wenn wir dies negieren überlassen wir die Konstruktion der Wirtschaft.

 

 

Die Kritik am Individualismus als kapitalistisches Produkt

Der Paragleiter gibt als Produkt zum Beispiel einem Menschen die Möglichkeit zum Fliegen. Die Freiheit die der Mensch durch dieses Produkte findet ist eigentlich die Erfahrung einer Erweiterung seiner Bedürfnisse die gleichzeitig geweckt sowie befriedigt wird. Im Fliegen entdecken der Mensch zum Beispiel einen „Kick“ – etwas Neues was nach einer Wiederholung ruft – wie könnte man besser entspannen als über den Wolken frei in den Lüften? Nun entsteht das neue Selbstbild und die Inszenierung des Selbst in der Freiheit über den Wolken ermöglicht durch das Produkt des Paragleiters. Auf dem sozialen Medienprofiel, dass teil unseres Selbstbild geworden ist, entsteht eine Selbstinszenierung als Paragleiter*in. Der Mensch identifiziert sich mit dem Produkt. Kleider kommen dazu, Menschen die das gleiche Bedürfnis haben. Wir fühlen uns zu einer neuen sozialen Gruppe zugehörig, innerhalb dieser entsteht aber auch wieder das Bedürfnis nach Abgrenzung, nach Individualität und Einzigartigkeit. Neue Dinge müssen nun gefunden werden, welche uns einzigartig machen. Sind es spezielle Orte, eine Reise auf einen unbekannten Berg? Immer auf der Suche nach der nächsten Erweiterung der Individualität und der Einzigartigkeit geht dieser Zyklus weiter.

In einer Gesellschaft in der die Ausformulierung der eigenen Individualität als Grundvoraussetzung gehandelt wird, ist für alle die positive Selbstinszenierung von höchster Bedeutung. Das Transportmittel und Medium dieser Realität der Inszenierung ist heute die Kommunikationskanäle der digitalen Medien und das Internet als Verteiler einer umfassenden Botschaft: Sei begehrenswert, reich, attraktive, dynamisch, gesund, jung, schön und aufgeschlossen! Die Freiheit, die wir dabei erfahren ist jedoch eine Schein-Freiheit, die uns einsam macht. Es wird uns ein scheinbar unendliches Angebot an verlockenden Konsumprodukten eröffnet. Es ist eine Erlebniswelt an der wir teilhaben können, wenn wir das nötige Geld besitzen. Jenen Menschen, die nicht die nötigen finanziellen Mittel besitzen bleibt diese Welt verschlossen. Wir sind abhängig davon, dass der Konsum nonstop weiter wachsen kann weil wir sonst jeder für sich selbst befürchten muss von dem System ausgeschlossen zu werden.

Wir leben in einer Welt in der Reichtum zunehmend ungleich verteilt ist. Und wir müssen uns fragen, ob nicht die Flüchtlinge die lebend oder Tod an unseren Landesgrenzen angespült werden, nur als eine undefinierte Masse von gesichtslosen Gestalten wahrgenommen wird, weil sie nicht am Markt der Individualität teilnehmen dürfen? Wer von der Ökonomie der Selbstinszenierung ausgeschlossen ist, kann sich auch nicht erfolgreich als Individuum inszenieren. Ein reisendes Individuum ist ein Tourist mit Smartphone, der um seiner Selbstinszenierung bewusst ist und sich nicht als mittelloser Flüchtling auf seinem sozialen Medienprofil inszeniert. Das erfolgreiche Individuum überschreitet Grenzen nur zur Erweiterung der individuellen, einzigartigen Selbsterweiterung. 

Wir müssen also anerkennen, dass der Individualismus nicht allen offen steht und der Ausschluss integraler Bestandteil des Systems ist. Die Gewinnmaximierung und das Wachstum sind als höchstes Ziel dieser Ökonomie gesetzt. Es steht nicht das Wohl und das Glück des Menschen im Zentrum. Auch nicht das Wohl unserer Erde. Wir wissen heute, dass wir für unseren Konsum nicht genügend globale Ressourcen zur Verfügung haben.

Ist also Individualität durch Konsumgüter ein Lebensentwurf den wir so noch weiterführen und vertreten können? Wie aber können wir unserer Individualität eine Realität geben, ohne in den Zyklus der Konsumgesellschaft zu gelangen die uns nicht frei sondern zwanghaft macht?

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